Methodische Tipps

Auf dieser Seite sammeln wir Tipps und Ideen für eine produktive und stressfreie Mediennutzung im Unterricht.

Bei allen organisatorischen Kniffs braucht es aber vor allem eine gehörige Portion Gelassenheit und dann kann eigentlich nichts schief gehen!

Allgemeine Tipps

Planung und Absprachen

Sprecht euch im Team ab, welche Kompetenzen ihr wann und wie einführt. Eine Hilfe kann der Raster mit dem Kompetenzaufbau sein: Kompetenzaufbau

Nimm dir Zeit, um die Einführung und Vertiefung von überfachlichen Kompetenzen im Schuljahr zu verorten. Blättere beispielsweise die von dir verwendeten Lehrmittel durch und überlege dir, wo sich ein Medieneinsatz aufdrängt. Auf dieser Seite findest du sehr viele Anregungen und konkrete Unterrichtsskizzen, die dich dabei unterstützen.

Regeln und Tipps sammeln

Wichtiges auf Plakate schreiben und im Schulzimmer aufhängen:

  • Tasten und Tastenkombinationen
  • Computer- und Internet-Nutzungsregeln
  • Wichtige Anleitungen (evt. mit QR-Codes)
  • Expert/innen

Portfolio führen

Schüler:innen dokumentieren ihre Kompetenzen im Bereich «Medien und Informatik» in einem Heft oder digital (z.B. OneNote). Dabei beschreiben sie, was sie neu dazugelernt haben, und sammeln Lernergebnisse und Materialien des Prozesses (z.B. Screenshots). Wichtig ist auch, dass die Schüler:innen mit konkreten Fragestellungen bei der Reflexion des Lernprozesses unterstützt werden: Was hilft mir beim Lernen? Was lenkt mich ab? Was funktioniert digital besser? Was mache ich lieber analog? …

Bildschirmpausen einlegen

Die Arbeit am Bildschirm regelmässig durch Bewegungs- und Entspannungsübungen unterbrechen.
> weitere Informationen und Unterrichtsideen

Online-Ressourcen einfach zugänglich machen

Für das Abtippen von langen URLs geht immer viel Zeit verloren. Hier ein paar Möglichkeiten, um den Zugriff effizienter zu gestalten:

Verschränkung von Inhalt und Arbeitstechnik

Eine Anwendungskompetenz losgelöst von Inhalten einzuführen ist ineffizient und meist nicht sehr nachhaltig. Ausserdem führt das bei Lehrpersonen zu Stress wegen des daraus resultierenden erhöhten Stoffdrucks. Stattdessen sollten Anwendungskompetenzen wenn immer möglich thematisch eingebettet werden. Gleichwohl muss man für die Einführung etwas Zeit investieren und dabei inhaltlich möglichst einfach bleiben. Im Vorfeld einer Präsentationsreihe zu verschiedenen Ländern könnten zum Beispiel die Grundtechniken des Präsentationsprogramms anhand von vorgegebenen Materialien erlernt werden.

Lehr- und Lernformen

Werkstattposten

  • Einführung oder Vertiefung eines Themas.
  • Recherchieren im Internet, Präsentation erarbeiten, Texte schreiben, Übungssequenzen von neu eingeführten Themen wie z.B. Bruchrechnen usw.

Wochenplanaufgabe

  • Die Schüler:innen bearbeiten innert Wochenfrist verschiedene Aufgaben (individuelle Aufgabenstellungen oder dieselben Aufgaben für die ganze Klasse).
  • Den Computer können sie in der Schule (Lehrperson gibt feste Zeitfenster) oder zu Hause nutzen.
  • B. Arbeit an Grundfertigkeiten, Vertiefung von im Unterricht behandelten Themen, lustvolles Arbeiten mit dem Computer usw.

Wochenziele

  • Die Lehrperson gibt zu Beginn der Woche das Wochenziel bekannt.
  • Tipp: Gleich zu Beginn der Woche mit der Klasse vereinbaren, wer wann den/die Computer im Schulzimmer nutzt bzw. wer die Wochenaufgabe lieber zu Hause am Computer löst. So wird Stau am Computer und das Nicht-Erledigen der Aufgabe vermieden.

Projektarbeit

  • Einzelne Schüler:innen oder Gruppen bearbeiten von einem Gesamtthema, das für die ganze Klasse gilt, einen Teilaspekt selbständig. Die Ziele und Methoden werden selber formuliert und mit der Lehrperson besprochen oder von der Lehrperson vorgegeben.
  • Einzelne Projektteile werden mit Hilfe des Computers gelöst bzw. erledigt.
  • B. Internetseite gestalten, Schülerzeitung erstellen, Recherche, Präsentation usw.

Sozialformen

Einzelarbeit

  • Macht vor allem dann Sinn, wenn Schulstoff gezielt geübt und vertieft werden soll.
  • Bei individuellen kreativen Arbeiten wie malen oder schreiben.
  • Förderung von Kindern mit speziellen Bedürfnissen oder Begabungen.

Partnerarbeit

  • Variante A: Sehr gut geeignet bei Aufgaben, die keinen festen Lösungsweg vorgeben. Z.B. Rätsel und Denkaufgaben, Übungsspiele, Projekte, Texte überarbeiten, neue Inhalte entdecken usw.
  • Variante B: Ein Kind ist in der Rolle der Lehrperson, einer Expertin oder eines Tutors, das zweite Kind ist der Schüler, die Schülerin. Z.B. Weitergabe von spezifischem Wissen, Erklärung von Abläufen, Vorzeigen bzw. Erklären von Lösungen usw. Wichtig: Der Experte, die Expertin hat seine, ihre Hände immer in der Hosentasche oder die Arme verschränkt!

Gruppenarbeit

  • Besonders geeignet, wenn möglichst viele und verschiedene Lösungsvorschläge, Ideen oder kreative Problemlöseansätze gefragt sind.
  • Tipp: Bereits vor Beginn der Gruppenarbeit vereinbaren, wie lange jedes Gruppenmitglied am Computer arbeiten darf (z.B. Küchenuhr oder Sanduhr verwenden).

Gotti-Götti

  • Besonders geeignet für das klassenübergreifende Arbeiten.
  • Die älteren Schüler:innen gehen zu vereinbarten Zeiten in die Klasse ihres Gotti- oder Göttikindes und helfen diesem bei der Arbeit am Computer.
  • Die Arbeit kann zu individuellen Zeiten stattfinden oder (bei ausreichend Platz und Anzahl Computern) eine ganze Klasse besucht ihre „Schützlinge“ und zeigt ihnen z.B. ein neues Programm auf dem Computer oder Tablet, helfen bei der Textverarbeitung, Gestaltung von Arbeitsresultaten usw.

Expert:innen

  • Schüler:innen dürfen Expert:innen sein!
  • 1-2 Kinder pro Themenbereich (am Computer oder bei anderen Geräten wie Digitalkamera, Aufnahmegerät, für verschiedene Programme usw.) als feste Ansprechpersonen.
  • Stopp-Karte: Expert:innen dürfen z.B. während Werksattarbeit rote Stopp-Karte auf ihr Pult legen, wenn sie nicht gestört werden wollen. Dann gehen die Schüler:innen zu Expert:in 2 (wenn vorhanden) oder zu LP.
  • Bei fixer Medienzeiten (z.B. in Halbklassen): Je Halbklasse einen Experten, eine Expertin ausbilden/zuweisen.
  • Schneeballsystem: Zwei Expert:innen geben ihr Wissen an je zwei weitere Kinder weiter und bilden diese so zu weiteren Expert:innen aus, die wiederum ihr Wissen weitergeben.
  • Ablösesystem: Lehrperson zeigt Kind A z.B. eine Lernsoftware oder eine spezielle Funktion. Sobald es diese verstanden hat, verlässt die Lehrperson den Computer und Kind A gibt sein Wissen an Kind B weiter; Kind B später an Kind C usw.
  • Wichtig: Der Experte, die Expertin hat seine, ihre Hände immer in der Hosentasche oder die Arme verschränkt!

Gruppen-Puzzle

  • Gute Methode, um neue Techniken oder Funktionen eines Programmes schnell in der Klasse bekannt zu machen.
  • Phase 1: Eine Gruppe von Schüler:innen wird bei einem Teilthema zu Expert:innen ausgebildet (Lehrperson gibt Input oder selbständiges Erarbeiten via Anleitungen, Lernfilme, Foto-Dokumentationen usw.). Es können auch Plakate gestaltet werden, die später im Schulzimmer aufgehängt werden.
  • Phase 2: Bilden von neuen Gruppen mit je einem Experten, einer Expertin pro Teilthema. Diese tauschen sich aus und gestalten z.B. ein Infoplakat.

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