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Auch im Förderunterricht können digitale Medien sinnvoll und gezielt eingesetzt werden. Wiederum ist es zentral, dass digitalen Medien und Techniken nicht vor dem Hintergrund eines möglichen Mehrwerts oder in Konkurrenz zum pädagogischen Handeln stehen, sondern ergänzend zu all den anderen Angeboten zum Einsatz kommen.

Diagnostik

Bordmittel: Die Kamera kann für Video- und Audioaufnahmen bei der Erfassung des Lernstandes zusätzlich zu anderen Beobachtungen und Dokumenten unterstützend zum Einsatz kommen.

Lernsoftware: Gewisse Lernprogramme können bei der Lernstandserfassung nützlich sein.

Förderung

Bordmittel: Sprachrekorder (Aussprache üben, Kommunikationssituationen durchspielen, …), Video (eigenes Verhalten beobachten, Kommunikationssituationen reflektieren, etwas erklären), Fotos/Kamera (Wahrnehmungsschulung, Dokumentieren, Annotieren z.B. für Bilderwörterbuch).

Interaktive Bilderbücher: Mit Hilfe des Book Creators können eigene interaktive Bilderbücher erstellt werden. Interaktive Bilderbücher können im Rahmen der Förderung vielfältig eingesetzt werden. So kann z.B. am Wortschatz oder an der Ausdrucksfähigkeit gearbeitet werden. Natürlich können auch die einzelnen Seiten eines bestehenden Bilderbuches fotografiert und der Text vom Kind vorgelesen werden, wobei man eine Audioaufnahme neben das Bild platziert. Ein gezielter Einsatz solcher Angebote geht einher mit einem hohen Motivationsfaktor beim Kind.

Digitales Fotoalbum: Über ein Foto kann eine Förderlehrperson ein Kind dazu motivieren, über bedeutsame und emotional gehaltvolle Erlebnisse zu berichten. Dies fördert die gemeinsame Kommunikations- und Interessensebene und schafft viel Gesprächsstoff. Dabei wird die Kommunikations- und Konzentrationsfähigkeit gefördert. Es können auch Fotos/Videos während dem Förderunterricht festgehalten werden (z.B. mit dem Book Creator), welche bei der Elternarbeit als Illustrationen der Arbeit des Kindes und der Förderlehrperson dienen. Veröffentlicht die Förderlehrperson ein Buch über einen geschützten Link im Internet, können die Eltern so zu Hause z.B. die Übungssequenzen aus den Förderstunden nachvollziehen und vielleicht sogar wiederholen.

Comic erstellen: Mit der Comicfunktion des Book Creators können Fotoaufnahmen einfacher Szenen aus dem Alltag der Kinder mit Sprechblasen versehen werden. So kann sehr gut am Wortschatz und an der Grammatik gearbeitet werden.

Hilfstools: Text-to-Speech (z.B. Vorlesefunktion beim Book Creator oder der plastische Reader in den Microsoft Produkten), Speech-to-Text, Übersetzungsdienste, Schabi als Startseite.
weitere Hilfstools für Lehrpersonen

Webressourcen: Nachschlagen, Tutorials

Lernsoftware: Gezielter Einsatz von Lernsoftware ist eine von vielen Möglichkeiten, Kinder in den verschiedensten Entwicklungsbereichen zu fördern. Interessant ist deren hoher Motivations- und Aufforderungscharakter. Gerade Kinder, welche sich schnell unter Leistungsdruck fühlen, wenig Selbstvertrauen zeigen und zielgerichtete Lernprozesse verweigern, können über adäquate Lernsoftware einen neuen Zugang zu Lerninhalten gewinnen.
> weitere Infos

Quizlet: Wortschatztraining kann gut mittels Quizlet gemacht werden. Da das Kind zusätzlich die richtige Aussprache hören kann, ist dies sehr sinnvoll. Alternativ dazu kann auch mit den (datenschutzkonformen) Schabi-Lernkarten geübt werden.

Viele dieser Ideen sind entnommen aus: Digitale Medien in der Heilpädagogischen Früherziehung.

Weitere Tipps und Tools zum Üben und Trainieren sind unter Lernprogramme zu finden.

In diesem Beitrag wird oft auf den Book Creator verwiesen. Alternativ kann auch der Schabi Creator verwendet werden. Das Tool ist zwar nicht ganz so intuitiv wie der Book Creator, liegt dafür auf CH-Servern und hat bezüglich Interaktivität deutlich mehr Möglichkeiten. Beispielsweise lassen sich damit einfach interaktive Plakate, Lesespuren und Verzweigungsgeschichten gestalten.


Dokumentation

Lernjournal: Lernfortschritte dokumentieren und reflektieren (Book Creator, OneNote,…)

Boardmittel: Auch bei der Dokumentation eines Lernprozesses spielen Audio- und Videoaufnahmen eine wichtige Rolle.


Arbeitsmaterialien aufbereiten

Zwar gibt es eine enorme Menge an Übungsmaterialien und auch unzählige Tools für den Förderunterricht, manchmal braucht man aber doch massgeschneiderte Arbeitsmaterialien. Hierfür gibt es diverse Plattformen, die sehr intuitiv genutzt werden können (siehe weiter unten oder unter Lernunterstützung

KI-Dienste nutzen

KI-Dienste können helfen, Texte zu vereinfachen und zu übersetzen, Aufgaben zu kreieren und Inhalte für Lernende mit Einschränkungen zugänglich zu machen (z.B. Text-to-Speech bzw. Speech-to-Text).
> weitere Infos zu KI

Barrierefreiheit

Lehrpersonen, die mit behinderten Kindern zu tun haben, ist ein grundlegendes Wissen über die barrierefreie Gestaltung von digitalen Inhalten unerlässlich. Im Digibasicsmodul «E-Accessibility» erhältst du eine praxisnahe und vielseitige Einführung.


Apps und Tools

Constructor Grafaris: Das Rechtschreib-Lernprogramm Grafaris (ehemals Dybuster) wurde mit Neurowissenschaftlern und Informatikern der ETH Zürich entwickelt. Gefördert wird die Entwicklung und das Zusammenspiel unterschiedlicher Gehirnbereiche, die am Rechtschreib-Lernprozess beteiligt sind. Trainiert wird der Grundwortschatz Deutsch sowie die Fremdsprachen Englisch und Französich und ist beliebig ausbau- und mit eigenen Modulen erweiterbar. Orthograph kann ab der 1. Klasse bis ins Erwachsenenalter eingesetzt werden. Unter Expert:innen im heilpädgogischen Bereich sind aber durchaus auch kritische Stimmen zum Tool zu hören.

Constructor Calcularis: Das Mathematik-Lernprogramm Calcularis wurde ebenfalls mit Neurowissenschaftlern und Informatikern der ETH Zürich entwickelt. Es fördert die Entwicklung und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Gehirnbereiche, welche für die Verarbeitung von Zahlen und Mengen sowie das Lösen von mathematischen Aufgaben verantwortlich sind. Calcularis kann ab der 1. Klasse bis zur Oberstufe eingesetzt werden. Auch dieses Tool ist unter Expert:innen umstritten.

Anton.app: Webbasierte, kostenfreie Lernsoftware mit einem eigenen Themenbereich “Deutsch als Zweitsprache”. Für den Anfangsunterricht geeignet (eher Zyklus 1).

lernrudi.de: Kostenpflichtige App mit spielerischen Übungen für den DaZ-Bereich

www.levumi.de: Levumi unterstützt Regelschullehrkräfte und sonderpädagogische Lehrkräfte bei der Diagnose und Förderung einzelner Schüler:innen sowie der gesamten Schulklasse. Durch eine regelmässige Testung können die Lernverläufe der Schüler:innen sichtbar gemacht und Schwierigkeiten im Lernen frühzeitig erkannt werden.


Weitere Infos

Eine gute Anlaufstelle ist die Stiftung Schweizer Zentrum für Heil- und Sonderpädagogik: https://www.szh.ch/themen/ict

Eine Umfangreiche Ressourcensammlung ist im ICT-Coach integriert: https://ict-coach.ch/zh/uebersicht/sonderpaedagogik-heilpaedagogik/

Zebis-Dossier «DaZ»
https://www.zebis.ch/dossier/deutsch-als-zweitsprache-daz

«Assistive Technologien bei Dyslexie»
Handout des Verbands Dyslexie Schweiz

https://www.ilern.ch/thema/heil-padagogik/
Umfangreiche Sammlung von Übungen für den heilpädagogischen Bereich

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