Beim Schutz der Privatsphäre geht es um mehr, als kompetent mit Medien umzugehen oder bestimmte Einstellungen auf Facebook und Whatsapp anzuklicken. In erster Linie geht es um das Erkennen, was privat und was öffentlich ist. Nur wer sich dessen bewusst ist, kann sein Leben eigenständig gestalten und sich sicher im Netz bewegen. Der Druck auf die Privatsphäre nimmt stets zu und gerade junge Menschen müssen die Konsequenzen dieser Entwicklung abschätzen können.
Inhaltsverzeichnis
Zyklus 1
Zentrale Fragestellungen in dieser Altersklasse sind: Welches Geheimnis kann ich für mich behalten, und welches sollte ich besser einem Erwachsenen anvertrauen? Welche Informationen über mich gebe ich anderen Menschen preis?
Je früher Kinder diese Fragen beantworten können, desto besser sind sie für das digitale Zeitalter gerüstet. Rund um diese Fragen wurde ein Lehrmittel mit dem Namen “Geheimnisse sind erlaubt” von dem Zürcher Datenschutzbeauftragen und der PHZH entwickelt. Das Lehrmittel besteht aus einem kostenlosen E-Book und Umsetzungsideen. In fünf Lektionen lernen die 4- bis 9-jährigen Schülerinnen und Schüler, warum die eigene Privatsphäre und die von anderen schützenswert und weshalb Geheimnisse wichtig sind. Sie können private, halböffentliche und öffentliche Informationen unterscheiden und wissen, wann sie diese für sich behalten sollen oder mit anderen teilen können.
Sich mit eigenem Login in einem lokalen Netzwerk oder Lernumgebung anmelden: Damit die Lernenden bereits ab der 1. Klasse selbstständig mit digitalen Geräten arbeiten können, müssen sie bereits sehr früh lernen, wie man sich anmeldet. Natürlich gelingt dies nicht auf Anhieb, die Kinder brauchen dabei sehr viel Übung und am Anfang auch Unterstützung. Farbige Punktekleber können auf der Tastatur als Markierungshilfen eingesetzt werden. Laminierte Zettel mit den Benutzernamen und Kennwörtern sind ebenfalls sehr hilfreich. Am besten gestaltet man zwischen den Herbst- und den Weihnachtsferien extra Zeit für diesen Lernprozess ein.
Zyklus 2
Mit Passwörtern und persönlichen Informationen bewusst umgehen: Auf der Webseite von „NetLa – Meine Daten gehören mir!“ findet man ab dem Zyklus 2 Materialien zum Thema. Diese Internetplattform enthält multimedial aufbereitete Information sowie Lehrmaterial und Arbeitsblätter für den Unterricht. Auch findet ihr das von der Fachhochschule Nordwestschweiz, imedias.ch, eigens für NetLa erstellte Lehrmaterial zur freien Verwendung.
Im connected 1 Kapitel 1 wird das Thema Passwörter und persönliche Informationen ebenfalls behandelt und thematisiert.
Eigene sichere Passwörter entwickeln: Schülerinnen und Schüler sollen verschiedene Arten von Passwörtern testen, um deren Sicherheit zu prüfen. Hierfür eignen sich folgende Links: https://www.experte.de/passwort-check oder https://www.passwortcheck.ch/passwortcheck/passwortcheck. Die SuS dürfen nicht ihr “wirkliches” Passwort eingeben, sondern eine ähnliche Variante.
Mit persönlichen Informationen verantwortungsvoll umgehen: Welche persönlichen Informationen gebe ich im Internet preis? Diese Frage muss mit Schülerinnen und Schülern thematisiert werden. Als Diskussionsgrundlage können sie zuerst einen persönlichen Steckbrief gestalten (Alter, Name, mit Foto, Adresse usw.). Würde man all diese Informationen auch öffentlich (für alle zu sehen) machen? Welche würde man nicht öffentlich machen? Weshalb nicht?
Zyklus 3
Als Leitmedium dient die Website für die Schülerinnen und Schüler: https://wintablets.ch/sicherheit/
Die SuS können selbständig in ihrem Lerntempo arbeiten. Zwischendurch macht es Sinn, dass man gewisse Fragestellungen in der Klasse bespricht oder einen kurzen Input einbaut.
Ziele
Die SuS…
- können die wichtigsten Sicherheitsrisiken im Netz aufzählen und wissen, wie man sich schützt
- kennen Erkennungsmerkmale von SPAM-, Phishing- und Hoax-Mails
- haben sichere, merkfähige Passwörter eingerichtet und diese in einem Passwortsafe verwahrt (App 1Password oder MiniKeePass)
- können typische Beispiele aufzählen, wo und wie sie im Netz Daten hinterlassen und wie sie diese schützen können
- Haben kontrolliert, dass ihr iPad-Backup funktioniert und wissen, wie sie Dateien in einen Cloud-Dienst auslagern können
Vorgehen
1. Gemeinsamer Einstieg:
- Video zu «Sicherheit», z.B. https://youtu.be/04dj0k4ZoRc oder
- einer Geschichte, die man aus seinem Umfeld kennt…
2. Selbständige Arbeit mit wintablets.ch/sicherheit
- Auftrag klären:
- Wo / auf welche Art sollen sich die Schüler:innen Notizen machen (analog oder digital?)Auftrag klären
- Terminhorizont
- Pflicht / Optional
- Wo / auf welche Art sollen sich die Schüler:innen Notizen machen (analog oder digital?)Auftrag klären
3. Ergebnisse aus der selbstständigen Arbeit gemeinsam besprechen
- Hinweis zum Passwort-App:
- In Gruppen z.B. auch erklären / zeigen lassen, wie die Passwort-App eingerichtet worden ist und was man sich bei der Erstellung der Passwörter überlegt hat.
- In Gruppen z.B. auch erklären / zeigen lassen, wie die Passwort-App eingerichtet worden ist und was man sich bei der Erstellung der Passwörter überlegt hat.
4. Selbständige Arbeit zu «Datenschutz & Privatsphäre»
- Wo / auf welche Art sollen sich die SuS Notizen machen (analog oder digital?)
- Terminhorizont
- Pflicht / Optional
- http://www.wintablets.ch/sicherheit#datenschutz oder direkt https://wintablets.ch/sicherheit/#Was_heisst_Privatsphaere
5. Ergebnisse aus der selbstständigen Arbeit gemeinsam besprechen
Begleit-Arbeitsblatt:
- Sicherheit im Netz_Broschuere
- Sicherheit Im Netz_Broschuere (Pages-Datei für eigene Überarbeitung)
6. Gruppenweise Aktion zum Thema (oder Teilaspekt des Themas) starten:
- Flyer/Plakat gestalten
- Lernfilm
- Kurzvideo
- Umfrage
- LearningApp-Quiz
- Fotostory
- …
Thematische Ausweitung
Erklärvideo zum Thema > Teilnahme am Lernfilm-Festival
Weitere Materialien
- Medienkompass Kap 13 «Hier steckt der Wurm drin»
- Medienkompass Kap 14 «Spuren im Netz»
- Materialien von klicksafe.de
Hintergrundinfos für LP
Was weiss man über mich?
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Auf spielerische Art wird dir auf dieser Webseite gezeigt, was alleine der Browser über dich Preis gibt: Jede Bewegung, jeder Klick der Maus wird registriert und schriftlich sowie mündlich dokumentiert. Auf dem iPad funktioniert die Seite nur, wenn man in den Desktop-Modus wechselt
http://www.webmii.com
Personensuchmaschine, die alles auflistet, was zu einem Namen im Netz auffindbar ist. Stattdessen kann man sich auch selber googeln
https://applymagicsauce.com/
Aufgrund seiner Facebook-Likes eine Persönlichkeitsprofil erstellen lassen. Auf dieses Tool wird im Magazin-Artikel verwiesen, der einen grossen Einfluss von BigData auf die Trump-Wahl postuliert.